Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Dr. Klaus Feldmann, AStR

Didaktik der Philosophie


Forschungsaktivitäten / Betreuungsarbeiten / Lehrveranstaltungen

Forschungsaktivitäten (frühere/aktuelle)

  • Januar 2016 – Dezember 2018: Lehrer*bildendes Begleitvorhaben im Bereich Didaktik der Philosophie zum interdisziplinären Projekt „Welche Natur brauchen wir für ein gutes Leben? Zur Bedeutung von Natur im 21. Jahrhundert.“ Einwerbung einer Mitarbeiterstelle zur Qualifikation als Teilprojekt im Rahmen des BMBF finanzierten Gesamtprojekts zur Kohärenz in der Lehrerbildung an der Universität Wuppertal
  • Oktober 2016 – März 2018: Universitätsinternes Forschungsprojekt Fachlichkeit in der Lehrer*bildung mit dem Teilprojekt: Philosophie und ihre Didaktik: Inhalte – Vermittlung – Konzepte. Lehrer*bildung der philosophischen Unterrichtsfächer
  • Aktuell: Argumentation und Narration – Konstitution von Bedeutung in philosophischen Bildungsprozessen: Problemstellung und Forschungsfrage: Was bedeutet uns etwas? Und: Wie kommen wir zu diesen Bedeutungen? Zentral für philosophische Bildungsprozesse, die die Bewusstmachung, Weiterentwicklung und kritische Reflexion eines Selbst- und Weltverhältnisses verfolgen, ist die Frage der Relation von argumentativem Sprechen und anderen Formen philosophischer Äußerungen. In der Philosophiedidaktik tritt diese Differenz in einer Auseinandersetzung um den Einsatz eines diskursiven oder präsentativen Zugangs zur Philosophie zu Tage. Die Begründungsversuche der Protagonisten sind diesbezüglich m. E. allerdings bisher unzureichend elaboriert. So wird behauptet, die Philosophie sei per se diskursiv und ihre zentrale Aufgabe bestehe in der argumentativen Rechtfertigung. Die Gegenseite nimmt für den Einsatz des Präsentativen ausgehend vom Vorwurf eines reduktionistischen Rationalitätsbegriffs auf der diskursiven Seite in Anspruch, ein philosophisches Denken auf der Basis eines unverkürzten Philosophiebegriffs zu betreiben. Die Forschungsfrage besteht somit in einer genaueren Bestimmung des Argumentativen und seiner Grenzen in Bezug auf philosophische Bildungsprozesse. Es stellt sich die hermeneutische Frage, wie diese Grenzen zu bestimmen sind und in welcher Weise jenseits dieser Grenzen philosophisches Sprechen möglich ist, so dass Bedeutung konstituiert wird.

Betreuungsarbeiten (Theseis) (Titel sind vordergründig nicht hermeneutisch, problematisierten aber hermeneutische Verstehensansätze) (in Auswahl)

  • Eine rassismuskritische Reflexion des Philosophieunterrichts in Hinblick auf interkulturelle Ansätze in der Philosophie und Philosophiedidaktik
  • Das Potenzial des Philosophieunterrichts hinsichtlich der Beeinflussung bestehender feindlicher Denkmuster bei Schülerinnen und Schülern
  • Geschlechterdifferenzen nach Simone de Beauvoir als Thema des Philosophieunterrichts
  • Kompetenz und Inhalt in philosophischen Bildungsprozessen

Lehrveranstaltungen (aktuelle/geplante)

  • Argumentation und Narration WiSe 20/21 Argumentation und Narration – Konstitution von Bedeutung in philosophischen Bildungsprozessen (gemeinsam mit Gerald Hartung)
  • Oberseminar (WiSe 19-20) An den Grenzen der Philosophie? – Diskursive und präsentative Zugänge im Philosophie- und Ethikunterricht
  • Empirie und Erfahrung (SoSe 2018) Lebenswelt: ihre philosophiedidaktische Relevanz und Erforschung
  • Philosophieren als Verstehen (SoSe 2018) Philosophiedidaktik und Hermeneutik
  • Bildungstheoretische Reflexionen (SoSe 2013) Diltheys Hermeneutik und die Geisteswissenschaftliche Pädagogik fachwissenschaftlich - fachdidaktisch interdisziplinär ( gemeinsam mit Gerald Hartung)

Reflexion: Ertrag der Forschungstätigkeiten / Betreuungen / Lehrveranstaltungen für das Projekt

Für die Reflexion philosophischer Bildung ist die Frage nach Bedeutung zentral. Das Nach-Denken über Bedeutung ist eingebunden in einen Prozess des Verstehens, welcher sich auf einer Metaebene philosophisch nur hermeneutisch re-konstruieren lässt. Für die Didaktik der Philosophie stellt sich dann immer auch die Anwendungsfrage: Wie lassen sich Texte, Phänomene oder Wirklichkeitserfahrungen angesichts gegebener Problemstellungen verstehen? Und: Wie kann in philosophischen Bildungsprozessen dieses Verstehen evoziert werden? Die Eigenart philosophischer Bildung ist, dass dieser Prozess selbst immer mitgedacht wird. Alle Forschungstätigkeiten, Konzeptionen von Forschungsarbeiten und Lehrveranstaltungen sind mit diesen reziproken Relationen befasst.

Literaturangaben und (Lern-/Lehr-)Materialien zum Thema (eigene Veröffentlichungen)

  • 2017 Handelndes Lernen im Philosophieunterricht. Charles S. Peirce pragmatische Maxime im Kontext philosophischer Bildungsprozesse, Wiesbaden: Springer VS
  • 2019 Dilthey Wissenschaftsbegriff der Psychologie und die Frage nach empirischer Forschung in der Philosophiedidaktik, in: Bettina Bussmann/Markus Tiedemann (Hgg.), Lebenswelt und Wissenschaft, Dresden 2019, 191-203
  • 2019 Inhaltlichkeit und bildender Gehalt der Philosophie, in: Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik, 2/2019, 89-97
  • 2019 Digitalisierung und philosophische Bildung, Blogbeitrag auf www.praefaktisch.de/tag/klaus-feldmann/ letzter Zugriff 2.4.2020
  • 2020 Philosophie als Fach und die universitäre Aus-Bildung ihrer Lehrenden, in: René Torkler (Hrsg.) Fachlichkeit und Fachdidaktik, Beiträge zur Lehrerausbildung im Fach Ethik/Philosophie, Stuttgart: Metzler, S. 11-26.
  • 2020 Wie über Natur reden? (Hrsg. gemeinsam mit Nils Höppner), Freiburg u.a.: Alber

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