Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Prof. Dr. Matei Chihaia

Spanische und Französische Literaturwissenschaft (Romanistik)


Forschungsaktivitäten / Betreuungsarbeiten / Lehrveranstaltungen

Forschungsprojekte

  • Aktuell beantragt: "Poética Moderna: Interpretación actual de la Literatura (Orígenes, metadatos y corrientes principales)" (Leitung Prof. Dr. Enrique Baena Peña, Universidad de Málaga)
  • DAAD-Sommerschule „Literatur und Gewalt in Mexiko und Mittelamerika (Gewalt in der Übersetzung)“ (Mai 2020)
  • Volkswagenstiftung-Symposium „Spanish Exile in Latin America: the Dialogue of Philosophy and Literature“ (Okotober 2020)
  • 2017-2020 Eigene Stelle von Dr. Guillermo Ferrer: Die frühe Rezeption der Phänomenologie in Spanien und Lateinamerika, Mitverantwortlicher zusammen mit Prof. Dr. Gerald Hartung (DFG AZ: 388541514)

Eigene Publikationen

  • Chihaia, Matei: "Wie kommt Geschmack in den Text? Lesen und Essen mit Hanno Buddenbrook", in: Matei Chihaia, Georg Eckert (Hg.): Kolossale Miniaturen. Festschrift für Gerrit Walther, Münster: Aschendorff Verlag 2019, S. 223-230.
  • Chihaia, Matei: "Mundos únicos, experiencias compartidas: la diversidad como provocación de la estética de la recepción", in: Susanne Hartwig (Hg.): Diversidad cultural - ficcional - ¿moral?, Frankfurt a. M.: Vervuert/Madrid: Iberoamericana 2018, S. 69-87.
  • Chihaia, Matei: "Borges und Proust. Analyse einer Nicht-Rezeption", in: Colloquium Helveticum 45 (2016), S. 177-195.
  • Chihaia, Matei: "Eine kurze Geschichte des Stolperns", in: Matei Chihaia, Katharina Münchberg (Hg.): Marcel Proust – Bewegendes und Bewegtes, München: W. Fink 2013, S. 201-212.

Betreute Dissertationen zu diesem Thema

  • Christopher Becking: Sur im Wettstreit mit der Philosophie – Die ästhetischen Debatten der Zeitschrift im Kontext des Zeitgeists im Argentinien der 30er und 40er Jahre
  • Birte Fritsch: Zur Theorie des Vergleichs
  • Marie Cravageot: Pour une poétique du récit de migration culturelle (stark bezogen auf Paul Ricoeur)

Reflexion: Ertrag der Forschungstätigkeiten / Betreuungen / Lehrveranstaltungen für das Projekt

Das Sich-Selbst-Verstehen und den-Anderen-Verstehen gehört zu den Schlüsselkompetenzen, die in den Geistes- und Kulturwissenschaften vermittelt werden. Daher erhält die Hermeneutik eine zentrale Position in den literaturwissenschaftlichen Einführungsveranstaltungen, die ich in jedem Semester unterrichte. Der Umgang mit dem Text, den die Studierenden lesen, und die Auseinandersetzung mit anderen Leserinnen und Lesern soll nicht nur in der Praxis geübt, sondern auch theoretisch fundiert und kritisch reflektiert werden. Dabei erweist sich als eine erste Herausforderung, die spielerische Vieldeutigkeit literarischer Texte und z.B. metaphorischer oder ironischer Äußerungen gegen eine Beliebigkeit und die geläufige Vorstellung des „Hineininterpretierens“ abzugrenzen. Eine zweite Hürde liegt in der Rekonstruktion von gemeinsamen bzw. verschiedenen Erwartungshorizonten in äußerst heterogenen Gruppen und der Vermittlung entsprechender kultureller Traditionsbezüge in einer Situation, in welcher die entsprechenden Traditionen unterbrochen sind oder nur sehr fragmentarisch – gefiltert durch die Massenmedien – vermittelt werden. Damit verbunden ist die dritte Spannung, die das Verhältnis von Poetik und Hermeneutik betrifft: zwar sind literarische Texte ein Gegenstand des Verstehens, aber sie sind nicht nur das. Die Leserinnen oder Leser stehen also in einem Zwiespalt zwischen einer hermeneutischen Rezeption und einer Empfänglichkeit für die poetische Absicht der Literatur (die Bedeutung eines Texts verstehen heißt noch nicht seine Wirkung verstehen.)

Literaturangaben und (Lern-/Lehr-)Materialien zum Thema

  • Gadamer, Hans-Georg (1960): Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. Tübingen.
  • Rusterholz, Peter (1997a): Hermeneutische Modelle. In: Arnold/Detering (Hg.): Grundzüge der Lite-raturwissenschaft. München, S. 101-136.
  • Rusterholz, Peter (1997b): Zum Verhältnis von Hermeneutik und neueren antihermeneutischen Strömungen. In: Arnold/Detering (Hg.): Grundzüge der Literaturwissenschaft. München, S. 157-177.

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